Streitpunkt Kohlekraftwerk Wedel – Albrecht-Brief empört SPD-MdL Hölck: Umweltminister bestreitet Gefahren!
Der für Wedel zuständige SPD-Landtagsabgeordnete Thomas Hölck aus Haseldorf ist ungehalten über die Landesregierung, speziell den grünen Umweltminister Jan Philipp Albrecht. Aufreger ist mal wieder das alte Kohlekraftwerk Wedel. Im November hatte Hölck einen Brief an Albrecht geschrieben, in dem es um den Partikelregen geht, den Anwohner des Elbhochufers seit 2016 bei jedem Südostwind beobachten. Grund scheint laut Hölck die Bildung eines Schwefelsäurefilms in einem Teil der Rauchgasanlage zu sein.
Die Anwohner*innen des Elbhochufers fürchten einerseits um ihre Gesundheit – die ätzenden Partikel sollen laut einem neueren Gutachten durch Aluminiumsulfat unter anderem Schäden an den Augen verursachen -, andererseits wird das Eigentum der Bürger*innen erheblich beschädigt. Das betrifft insbesondere die Pkw. Hier wird der Lack verätzt. Hölck wollte beim Umweltminister erreichen, dass das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) zur kurzfristigen Schadensaufnahme die Amtshilfe des Wedeler Ordnungsamtes in Anspruch nimmt. Das passiert nun tatsächlich seit 1. Dezember 2020, ansonsten ist der Brief von Albrecht wie üblich unbefriedigend. Durch das LLUR seien mehrere Besichtigungen vor Ort durchgeführt worden, zuletzt am 4. Dezember.
Bei keinem dieser Termine seien auffällige Partikelniederschläge festgestellt worden, lässt der Minister wissen. „Das kann doch wohl nicht angehen, dass die Anwohner*innen fast täglich Partikelniederschläge melden, aber das LLUR stellt nie etwas fest!“, empört sich Hölck und fügt an, dass in dem Schreiben auch eine mögliche Gesundheitsgefährdung der Bürgerinnen und Bürger bestritten wird. Das Heizkraftwerk aus den 1960er Jahren soll 2025 abgeschaltet werden. „Viel zu spät“, befindet Hölck und weist darauf hin, dass die schleswig-holsteinische Landesregierung mit Hamburg über eine Abschaltung noch in dieser Legislatur verhandeln wollte.
„Die Legislatur ist 2022 beendet. Wo bleiben die Ergebnisse der Gespräche?“, will der SPD-Abgeordnete wissen. Die Landesregierung müsse alles unternehmen, damit die Wedeler*innen nicht in ihrer Gesundheit beeinträchtigt werden.
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