„Der Unsinn, den Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) jetzt verzapft hat, erreicht eine neue Stufe“, empört sich der Kreis-Pinneberger SPD-Landtagsabgeordnete Thomas Hölck aus Haseldorf über die Kündigung einer beliebten Lehrerin an der Pinneberger Helene-Lange-Grundschule. Der gelernten Bankkauffrau Annika Dockhorn wurde der Vertrag zu diesem Schuljahr nicht verlängert, weil sie bereits fünf Jahre als Quereinsteigerin an der Schule unterrichtet hatte. Ein Grund dafür ist, dass Arbeitnehmende mit befristeten Arbeitsverträgen nach fünf Jahren gute Chancen hätten, vor dem Arbeitsgericht auf eine unbefristete Anstellung zu klagen. Es ist absurd, fünf Jahre darf die Quereinsteigerin Verantwortung in der Grundschule tragen, da spielt die Ausbildung „nur“ als Bankkauffrau keine Rolle, plötzlich aber ist der Ofen aus. Sie muss studiert haben. Dabei war Annika Dockhorn sehr erfolgreich. Sie hat Grundschülern Mathe beigebracht, Englisch, Sachunterricht, Religion und Deutsch als Zweitsprache (DaZ) unterrichtet. Bei Schülern, Eltern und im Kollegium ist die 46-Jährige gleichermaßen beliebt. Aber nicht bei Karin Prien und dem CDU-Landtagsabgeordneten Martin Balasus aus Moorrege. Hölck: „Ministerin Prien hat sich sogar dazu verstiegen zu verkünden, dass jemand, der ‚nur‘ eine Ausbildung zur Bankkauffrau hat, in unserem Land nicht Lehrer wird.“ Der SPD-Abgeordnete ist völlig entgeistert über diese unerträgliche Überheblichkeit. Auch CDU-Bildungspolitiker Balasus, ein gelernter Gymnasiallehrer, hatte sich klar für ein Hochschulstudium als Voraussetzung für den Lehrerberuf ausgesprochen. Grundsätzlich stimmt Hölck dem sogar zu, angesichts des Lehrermangels und des schlechten Abschneidens beim Bildungsmonitor 2024 für Schleswig-Holstein (Platz 10 von 16) hält der Sozialdemokrat die Maßnahme aber für völlig idiotisch. „Personell steht die Helene-Lange-Schule mit dem Rücken zur Wand. Und es gibt auch keinen Ersatz für Frau Dockhorn. Zu leiden haben unter dieser unsäglichen Prinzipienreiterei die Schüler*innen und die Lehrerinnen, die den Wegfall der Stunden nun irgendwie kompensieren müssen.“ Es wäre Aufgabe der Landesregierung, während der fünf Jahre Qualifizierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Quereinsteiger anzubieten, fordert Hölck.
„So ist es jedenfalls kein Wunder, dass Schleswig-Holstein bildungsmäßig noch weiter abgerutscht ist! Daran ist die verfehlte Bildungspolitik von Ministerin Prien schuld. Schon seit Jahren setzt sie die falschen Schwerpunkte“, ärgert sich der SPD-Landtagsabgeordnete. Diese neuerliche Geschichte setze dem Ganzen noch die Krone auf.