Jamaikas Konzeptlosigkeit gefährdet den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein Zur heutigen (27.05.2020) Berichterstattung im shz über immer größere Mengen an sogenanntem ,,Phantomstrom“ erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Thomas Hölck:
,,Den Ausbau von Windkraft weiter zu verzögern, nur weil die Stromtrassen noch nicht stehen, ist wohl das fantasieloseste was man tun kann. Denn zum einen vergehen Jahre zwischen Planung, Projektierung und Aufstellung neuer Windkraftanlagen, und zum anderen vertragen die Klimaziele keine weiteren Verzögerungen. Gleichzeitig stockt die umfangreiche Produktion von Öko-Wasserstoff in Schleswig- Holstein. Wir benötigen eine Strategie mit einem Gleichklang aus dem Ausbau der Stromnetze und dem Ausbau der Sektorenkopplung einschließlich Wasserstoffproduktion. Deshalb sollten wir anstatt die Abschaltung zu bezahlen, den sogenannten Überschussstrom nicht ungenutzt lassen, sondern damit u. a. verbilligt Wasserstoff produzieren. Hierzu bedarf es einer Anschubfinanzierung oder auch einer Risikoabsicherung für mögliche Investoren, um die Technologie zur Marktreife zu bringen. Das könnte Bestandteil eines Konjunkturprogramms werden. Dann könnte Schleswig-Holstein nicht nur Stromexportland Nr. 1, sondern auch Wasserstoffexportland Nr. 1 werden. Diese Wertschöpfung wird im Land dringend gebraucht. Wenn es uns nicht gelingt, den Anteil des erneuerbaren Stroms bis 2030 auf 65 % zu steigern, wird der Ausstieg aus der Kohleverstromung gefährdet. An dieser Stelle wäre eine progressive Politik der Landesregierung nötig. Stattdessen beobachten wir das übliche Wegducken, Aussitzen und ein Verzögern auf den St. Nimmerleinstag. Hier zeigt sich, dass die Widersprüche in der Jamaika-Koalition kein Ausdruck einer besonderen Modernität sind. Sie sind schlicht eine komplette Konzeptlosigkeit, die mittlerweile für drei Jahre Stillstand in unserem Land verantwortlich ist. Diese harten Fakten kann auch Traumschiffkapitän Günther nicht weiter weglächeln.“