„Doppelmoral“ wirft der SD-Landtagsabgeordnete Thomas Hölck aus Haseldorf den Grünen im Kreis Pinneberg vor. Anlass für seinen Ärger ist der anhaltende Protest von Umwelt- und Naturschützer*innen sowie der Kreis-Grünen gegen die geplante Trasse für das Flüssiggas LNG von Brunsbüttel nach Hetlingen. Die Argumente, dass bei dem Bau der Rohrleitungstrasse Umwelt- und Naturschutz berücksichtigt werden muss, teilt Hölck zwar, mahnt aber, dass keine Zeit mehr zu verlieren sei. „Wo ist denn ein Alternativ-Vorschlag der Grünen? Wir können jetzt nicht noch immer neue Trassen suchen, wir müssen die Energie-Versorgungssicherheit für die Menschen und die Wirtschaft schnell gewährleisten und unabhängiger werden von russischem Gas.“
Außerdem werden in dem Planungsprozess Umweltbelange berücksichtigt. Ende 2023 soll die Leitung stehen, um das Gas von Brunsbüttel in vollem Umfang in das Gasfernleitungsnetz einspeisen zu können. Kurz vor der Landtagswahl wurde noch mal schnell das Planungsrecht geändert, damit das LNG-Terminal in Brunsbüttel schneller gebaut werden kann. Mit den Stimmen der Grünen, wie Sozialdemokrat Hölck betont. Und plötzlich sei auch der grüne Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ganz vorn mit dabei. Hölck: „Wenn die Grünen diese Technologie nicht jahrelang blockiert hätten, hätten wir jetzt eine sichere Gasversorgung und niedrige Gaspreise in Deutschland!“ Hier vor Ort regen die Grünen sich auf, aber auf Landesebene kann es ihnen nicht schnell genug gehen. „Dazu passt ja auch die Schlagzeile, dass es für Einwohner*innen jetzt höhere Hürden bei Bürgerbegehren geben wird“, so Hölck.
Besonders wichtig ist Hölck, dass Mieter*innen noch ihren Lebensunterhalt bezahlen können und im Winter nicht frieren müssen in ihren Wohnungen. „Wer in einer Mietwohnung lebt, kann ja nicht auf erneuerbare Energien umstellen, sondern ist abhängig davon, was der Vermieter macht. Auch Rentner*innen und die Menschen, die sich ihr kleines Häuschen vom Munde abgespart haben, dürfen nicht in die Armut getrieben werden“, fordert Hölck. Gleichzeitig müsse aber der Ausbau der erneuerbaren Energien vorangetrieben werden. Außerdem sollten unbedingt Nahwärme-Versorgungsnetze aufgebaut werden, um solidarisch die Bürger*innen mit Wärme zu versorgen.