Kraftwerk Wedel: Ministerium sieht keinen Handlungsbedarf

Kraftwerk Wedel: Ministerium sieht keinen Handlungsbedarf

Die Diskussionen um das Wedeler Heizkraftwerk an der Elbe kommen nicht zur Ruhe, die Anwohner des Elbhochufers leiden weiterhin unter Partikelemissionen, die in ihre Gärten rieseln und den Lack ihrer Autos verätzen. Doch das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) sieht nach wie vor keinen Handlungsbedarf. Das geht aus der Antwort des Ministeriums auf eine Kleine Anfrage des für Wedel zuständigen SPD-Landtagsabgeordneten Thomas Hölck hervor. Das LLUR räumt zwar einen gewissen Partikelausstoß ein, doch der sei weder gesundheitsgefährdend noch habe er materialschädigende Wirkung. In der Antwort heißt es außerdem „Ein vollständiges Abstellen der Partikelemissionen wird technisch bei einer Anlage dieses Alters nicht möglich sein. Die Betreiberin unterliegt jedoch dem Minimierungsgebot und muss die Einhaltung des Standes der Technik jederzeit gewährleisten.“

Für Hölck eine unbefriedigende Antwort: „So, wie das Ministerium die Sachlage darstellt, scheinen sich die Anwohner des Elbhochufers die Schäden an ihren Autos ja einzubilden. Wenn es so wäre, wie das Ministerium schreibt, dass nämlich die Partikel mit handelsüblichen Reinigungsmitteln von den Pkw entfernt werden könnten, gäbe es wohl kaum diese ganze Aufregung!“

Ein Gutachten, das die Bürgerinitiative in Auftrag gegeben hatte, kommt zu dem Schluss, dass die Partikelemissionen verantwortlich sind für die Ätzschäden an Autos. Außerdem sei davon auszugehen, dass die Rauchgasentschwefelungsanlage und die Filteranlagen nicht die vorgesehenen Funktionen erfüllen und somit Flugasche und hohe Schwefelanteile ausgestoßen werden. Das LLUR bestreitet dies und betont, dass die Rauchgasentschwefelungsanlagen und die Filter ihre Funktion erfüllen. Das werde kontinuierlich durch Messungen überwacht.

„Es wird Zeit, dass der Umweltminister mal nach Wedel kommt und sich vor Ort über die Schäden informiert“, findet Hölck.

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